
Geschichtsträchtiges erhalten
Beim Räumen der als Abstellraum benutzten Räumlichkeiten der alten Sägerei kamen die Bestandteile der im 19. Jahrhundert installierten Gattersäge zum Vorschein. Die Idee reifte, die alte Säge Suld zu restaurieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Experten der Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde bescheinigten der Anlage einen restaurierungswürdigen Zustand. Die
Restaurierung wurde im Frühjahr 2025 beschlossen und gestartet. Der Berner Heimatschutz und andere Institutionen unterstützen das Projekt.

Tourismus in der Region stärken
Die Atmosphäre eines Sägereibetriebs soll so authentisch wie möglich dargestellt werden. Im Rahmen von Führungen werden die Betriebsfunktionen und Betriebsabläufe für die BesucherInnen greifbar. Hintergrundwissen wird zielgruppenorientiert vermittelt. Die Bevölkerung aus Aeschi und Umgebung profitiert von einem neuen kulturellen und touristischen Highlight, welches die Einzigartigkeit des Naturschutzgebietes des Suldtals bestärkt. Dank der touristischen Ausrichtung der Eigentümer ist der Betrieb der Anlage gewährleistet.

Ohne Unterstützung geht es nicht
Im Gegensatz zu diesem sich im Schlamm wohlfühlenden Alpschweins soll die «Alti Sagi Suld» aus dem Morast befreit und zu neuem Leben erweckt werden.
Lokalhelden
Möchten Sie mithelfen den Fehlbetrag zu sichern? Mit Hilfe eines Crowdfunding können Sie uns unterstützen. Die entsprechende Plattform auf lokalhelden.ch wird im Laufe des Monats Mai aufgeschaltet. Vorgängige Informationen zum Projekt oder Möglichkeiten zur Unterstützung erhalten Sie unter admin@gasthaus-suld.ch.
Projekt
«Restaurierung einer gewerbe- und industriegeschichtlichen Sägerei in landschaftlich eindrücklicher Umgebung.»
Die restaurierte Säge soll sowohl einer älteren Generation als industriegeschichtlich interessierte Gruppe als auch einem jüngeren Publikum wie Schulklassen Einblick in ein über Jahrhunderte im Suldtal ausgeführtes Handwerk geben. Dies mit Informationsmitteln vor Ort aber insbesondere mit der in Betrieb stehenden Sägerei, der Wucht des Gatters und des Sägeblattes und dem Duft des frisch gesägten Holzes und des Sägemehls.
In Wechselausstellungen können die Berufe, welche mit der Säge in Verbindung stehen wie etwa Holzfäller, Sager, Schreiner, Zimmerleute und Förster, den interessierten Besuchern nähergebracht werden. Auch Ausstellungen mit historischen Werkzeugen und Hilfsmitteln in der Waldwirtschaft können angeboten werden. Dies alles in einem kantonal ausgeschiedenen Naturschutzgebiet – authentisch erlebbar und lehrreich.





















Trägerschaft
Die Gebäulichkeiten der alten Sägerei gehören zum Gasthaus Suld. Inhaber ist die Restaurant Pochtenfall GmbH. Hinter dieser Gesellschaft stehen die einheimischen Familien Heidi und Adrian Bircher sowie Silvia und Rolf Zurbrügg. Dank ihrem finanziellen und persönlichen Engagement konnte der über 100-jährige Betrieb des bekannten Ausflugsziels nach der Pensionierung der vormaligen Inhaberin weitergeführt werden. Das Gasthaus Suld ist jeweils von April/Mai bis Ende Oktober geöffnet.
Die Betriebstätigkeit vermag die Kosten sowie die laufenden Investitionen in die Liegenschaften zu decken. Ebenso gelingt es der Gesellschaft, nachhaltige Investitionen in eine Photovoltaikanlage zur Unterstützung des Energiemanagementes zu tätigen. Die Finanzierung der Sägerei-Restaurierung wird als im Interesse der Öffentlichkeit angesehen und darf den Geschäftsbetrieb des Gasthaus Suld nicht unterlaufen. Ein späterer Betrieb der Schau-Sägerei wird Aufgabe des touristisch ausgerichteten Gasthaus Suld und somit durch diese zu finanzieren sein.
Projektleitung
Die Projektleitung setzt sich aus Fachpersonen und Mitgliedern der Eigentümerschaft zusammen:
Adrian Schürch | ehem. Präsident Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde |
Bruno Gurtner | Mitinitiant und Betreiber Alti Sagi Leissigen |
Hans Gerber | Mechaniker «der alten Schule» |
Adrian Bircher | Zimmermann und Mitinhaber |
Rolf Zurbrügg | Projektadministrator und Mitinhaber |
Unterstützt wird das Team durch Fachbetriebe aus den Bereichen Holzbau, Spenglerei, Elektroinstallation, Bauunternehmung, Architektur sowie dem Berner Heimatschutz.

Entstehung
Die Geschichte des Wasserrades hinten im Suldtal im Berner Oberland geht weit zurück. Bezeugt ist der Betrieb einer Sägerei schon seit dem 16. Jahrhundert. Bis 1963 wurde mit der Wasserkraft eine Sägerei betrieben. Seither steht die Anlage still. Innovativ zeigten sich die Besitzer anfangs des letzten Jahrhunderts: Das Wasserrad erzeugt bereits ab 1925 elektrischen Strom – noch bevor das Dorf Aeschi mit Strom versorgt wurde – und leistet auch heute noch einen Teil an den Energiehaushalt des Gesamtbetriebes des Gasthaus Suld.

Die Macher
1914 baute Friedrich Lauener der Sägerei ein Restaurant mit Sommerbetrieb an. Das florierende Gasthaus wurde im Jahre 1931 mit einem 80 Personen fassenden Saal erweitert. Ab 1960 übernahm die Familie Käthi und Fritz Hari den Gastwirtschaftsbetrieb, welcher später durch die Tochter Barbara und Albert Fuhrer weitergeführt wurde. Auf 2024 hin ging der Besitz an die Einheimischen Heidi und Adrian Bircher sowie Rolf und Silvia Zurbrügg über. Sie zeichnen somit dafür verantwortlich, dass das Wasserrad auch weiterhin dreht.

Kulturgut
Das Amt für Kultur und Denkmalpflege des Kantons Bern hat die alte Säge im Suld als erhaltenswert eingestuft und wie folgt beschrieben:
«Ehem. Sägerei, wohl weitgehend 19. Jh. heute Generatorhaus. Langgezogener Ständerbau mit Satteldach. W-seitig unter Vordach oberschlächtiges Wasserrad aus Eisen. Im Innern wohl noch Teile der orig. Sägereivorrichtung. Heute kann das Wasserrad für die Stromversorgung genutzt werden. Schon seit dem 16. Jh. ist eine Sägerei an dieser Stelle bezeugt, zeitweise wurde auch eine Lohnstampfe betrieben. Steht neben Ausflugs-Restaurant Pochtenfall. Interessantes gewerbe- und industriegeschichtliches Zeugnis in landschaftlich eindrücklicher Umgebung.»
Projektziele
- Wiederinbetriebnahme einer historischen Gattersäge im Suldtal unter Verwendung von originalen Bauteilen.
- Konzeption und Aufbau einer permanenten Präsentation des ehemals im waldreichen Suldtal etablierten und essentiellen Handwerks.
- Durchführung von regelmässigen Vorführungen.
- Erläuterung sowohl des technischen Aufbaus einer Gattersäge als auch der ausgeführten Arbeitsabläufe in Form von Text, Bild, Video und Multimedia.
- Bekanntmachung der regelmässig im Schau-Betrieb stehenden alten Säge Suld als Ausflugsziel für Gäste. Nachhaltige Förderung des Tourismus in Aeschi b. Spiez und im Suldtal.
- Verwendung der hergestellten Bretter und Balken für den Eigenbedarf oder Verkauf.
- Nur ein regelmässiger Betrieb erlaubt die Erhaltung der Anlage und ihrer Mechanik.
Budget
Die Restaurierung einer über mehrere Jahrzehnte nicht mehr in Betrieb stehenden historischen Sägerei beinhaltet einige unwägbare Komponenten. Bei der Kostenzusammenstellung wurde einerseits auf vorliegende Offerten, daneben aber auch auf Erfahrungswerte von ehemaligen Projektverantwortlichen von Sägerei-Restaurierungen abgestützt.
Übersicht
Fr. 210’000.–
Gesamtkosten Restaurierung Alti Sagi Suld
Fr. 71’000.–
Eigenleistungen Eigentümerschaft und Projektteam
Fr. 139’000.–
zu finanzierender Fehlbetrag
Fehlbetrag
Für die Finanzierung des Fehlbetrages werden u.a. folgende Stellen angegangen:
- Gemeinden des Amtsbezirkes Frutigen und Niedersimmental
- Regionales Gewerbe
- Gäste des Gasthaus Suld
- Beiträge (Swisslos, Lotteriefonds, Kulturförderung, Berner Heimatschutz)
- Stiftungen (Pro Patria etc.)
- Crowfunding über die Plattform www.lokalhelden.ch (das Projekt wurde abgeklärt und bewilligt)


Standort
Das Suldtal BE
Die historische Sägerei befindet sich hinten im Suldtal, ca. 5 km von Aeschiried (Gemeinde Aeschi b. Spiez) entfernt im Berner Oberland. Das Naturschutzgebiet Suldtal ist Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen, wie zum Beispiel der Rundweg zum Pochtenfall oder zu den Latryenalpen. Auch höhere Gipfel wie das Morgenberghorn, Schwalmere, First und Dreispitz sind in unmittelbarer Nähe. Im Sommer gibt es verschiedene Alpbetriebe und es können Produkte aus heimscher Alpwirtschaft gekauft werden.
Der Zugang ist durch eine Strasse sichergestellt. Viele Ausflügler verbinden den Besuch mit einer Wanderung entlang der Suldgewässer oder erreichen das Gasthaus Suld mit dem Fahrrad. In den Sommermonaten steht den Besuchern ein ÖV-Angebot der Postauto AG zur Verfügung. Die Kosten tragen nebst dem Gasthaus Suld u.a. auch die Gemeinde, Aeschi Tourismus und private Sponsoren.
Suldtal, Aeschiried – Routenplaner